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Halbzeit beim Q45

Bausenatorin und GEWOBA-​Vorstand feiern Richtfest und Grundsteinlegung

Die Quartiersentwicklung an der Falkenstraße in der Bremer Bahnhofsvorstadt schreitet voran: Mit einem Richtfest für das ehemalige Bürohochhaus und einer Grundsteinlegung für die Neubauten feierten heute die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal, und GEWOBA-​Vorstandsmitglied Dr. Christian Jaeger, den Fortschritt der Bauarbeiten am Q45. Hier entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrhochhauses ein attraktiver Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben für junge Menschen und Familien. Die GEWOBA baut insgesamt 162 geförderte Wohnungen und acht Gewerbeflächen.Die vollständige Fertigstellung des Projekts ist für 2026 vorgesehen.

Am Knotenpunkt zwischen Hauptbahnhof, Bürgerweide, Wallanlagen und dem Bremer Westen entwickelt die GEWOBA nach den Plänen des Architekturbüros EM2N Architekten ein komplett neues Quartier: das Q45. Das ehemalige Bundeswehrhochhaus wird zum neuen Lebensmittelpunkt für Studierende und junge Menschen in Ausbildung. Durch Sanierung und Umbau entstehen insgesamt 117 Ein- bis Zwei-​Zimmer-Appartements mit Wohnungsgrößen von 22 bis 56 Quadratmetern. 116 werden davon künftig preisgebunden zu einer Netto-​Kaltmiete ab 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten. Außerdem sind drei Gewerbeflächen im Gebäude vorgesehen.

Mit dem Punkthaus und dem Atelierhaus ergänzen zwei Neubauten das Wohnungsangebot vor Ort um weiteren geförderten Wohnraum. Die 45 Zwei- bis Vier-​Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen von 50 bis 99 Quadratmetern richten sich insbesondere an Familien mit kleinen und mittleren Einkommen. Der barrierefreie Zugang zu den Wohnräumen wird über einen Aufzug gewährleistet. Teilweise sind die Wohnungen auch rollstuhlgerecht ausgelegt. Fünf Gewerbeflächen, unter anderem für eine Kita, eine Sozialberatung, ein Mobilitätscafé und für Gastronomie, bereichern das Quartier.

„Mit dem Q45 bauen wir ein zukunftsorientiertes Quartier, das vielfältige positive Aspekte vereint. Wer hier einzieht, wohnt modern und klimagerecht inmitten der Bremer City“, sagt GEWOBA-​Vorstand Dr. Christian Jaeger.

Die Nachhaltigkeitsaspekte beim Q45

Vielfältige Maßnahmen machen aus dem Q45 ein umweltfreundliches und ressourcen-​schonendes Bauvorhaben. Mit der neuen hochdämmenden Fassade erfüllt das ehemalige Bürohochhaus nach dem Umbau die hohen ökologischen Anforderungen des BEG EH 55 EE-​Standards und die aktuell gültigen DIN-​Normen für den Schallschutz. Dafür mussten zunächst eine aufwändige Schadstoffsanierung und eine umfangreiche Entkernung durchgeführt werden. Rund 4.500 Tonnen Stahlbetonabfall wurden aus den Bunker-​Untergeschossen des Gebäudes entfernt und die Tiefgarage für die Auflastung der neuen Baukörper zurückgebaut.

Die Neubauten werden mit Photovoltaik-​Anlagen auf den Gründächern und einer energieeffizienten Heiztechnik über Fernwärme ausgestattet. Sie sind im BEG EH 40 EE-​Standard geplant. Außerdem sieht das ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzept auch eine begrünte Freifläche und Mobilitätsangebote wie Car-​Sharing vor.

Senatorin Ünsal lobt das Bauvorhaben: „Quartiere wie das Q45, in denen Menschen eine bezahlbare Heimat finden, liegen im Fokus unserer Stadtentwicklungsplanung. Bremen ist das Land der Quartiere, hier kann man es einmal mehr erleben. Der beispielhafte Umbau des ehemaligen Bundeswehrhochhauses macht aus dem Q45 ein Vorzeigeprojekt.“

Das Q45: ein Ort mit Geschichte

Bis ins Jahr 2007 fanden im 1968 errichteten Hochhaus noch die Musterungen für die Wehr-​diensttauglichkeit statt. Das Bürohaus beherbergte Büroräume, Lagerräume und sechs Luftschutzbunker im Kellergeschoss. Ganz oben im 14. Stock konnte man vom „Offiziers-​kasino“ den sagenhaften Ausblick über Bremen genießen. Mit dem Leerstand des Gebäudes gab es in den Folgejahren unterschiedliche Zwischennutzungen. In insgesamt zwölf Bremer Tatort-​Folgen diente das Hochhaus ab 2012 als Kulisse für Filmarbeiten, während der Zoll bis 2014 die oberen beiden Stockwerke nutzte.

2015 hat die GEWOBA das Gebäude unter ihre Regie genommen. Bis 2018 waren in den ersten sechs Etagen eine Flüchtlingsunterkunft und später ein Übergangswohnheim unter-​gebracht. Die Bepflanzung der Außenfläche gemeinsam mit den Bewohner*innen und ein neu errichteter Spielplatz sorgten erstmalig für eine heimelige Wohnatmosphäre. 2019 hat die GEWOBA Hochhaus und Gelände mit dem Ziel erworben, ein citynahes Quartier mit bezahlbaren Wohnungen zu erstellen. Ein ganzes Jahr lang dienten die unteren Etagen in Folge als Creative Hub Künstlern und Start-​ups zur Ideenfindung, bevor im Herbst 2021 die Detailplanung zum Umbau des Bürohochhauses startete. Aktuell ist die Gebäudehülle des Hochhauses geschlossen, die Ausbauarbeiten können planmäßig beginnen.